Doping in der DDR

Doping in der DDR

Im Leistungssport der DDR sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Es gab ein flächendeckendes System zur Talententdeckung und -Förderung. So wurden bereits Kinder in Kindergärten und Schulen gezielt für den Leistungssport ausgewählt. Diese durften dann an besonderen Wettbewerben teilnehmen. Falls sie dort mit ihrem Auftritt glänzten, konnten sie auf einen Platz in einer Sportschule hoffen. Doch wurde nicht nur gezielte “Talentesuche”, sondern auch Doping betrieben.

 

Das Doping in der DDR betraf nicht nur volljährige Leistungssportler. Es wurden auch Jugendliche gedopt, ohne dass sie dies wussten. In der Regel begann das Hormondoping im Alter zwischen 16 und 17 Jahren, vor allem in Sportarten, in denen es Jugendlichen möglich war, mit ihren Leistungen an die Weltspitze zu gelangen. Hierzu zählen vor allem Leichtathletik, verschiedene Wintersportarten und der Kanu- und Rudersport.

Vor allem im Schwimmen war das Doping eine häufig verwendete Methode, um Sportler zu Bestleistungen zu treiben. ” Es existieren Unterlagen, die beweisen, dass alle DDR-Nationalmannschafts-Schwimmerinnen ab dem 14. Lebensjahr in Anabolika-Programme des Verbandes aufgenommen wurden.”, schreibt planet-wissen.de.

Auch im Mädchenturnen wurden den Jugendlichen Mittel verabreicht, die Wachstumshemmer beinhalteten. So wurden die Mädchen besonders klein und somit beweglich  gehalten.

Den Jugendlichen wurden  bunte Pillen von ihren Trainer gegeben, welche behaupteten, dass es sich hierbei um Vitamine handle und diese zwangen die Leistungssportler die Mittel vor ihren Augen zu sich zu nehmen.

Viele der damaligen Sportler leiden noch heute unter den Folgen des Dopings. Einige von ihnen haben Herz- und Leberschäden, die sich nicht beheben lassen.

Einige der Opfer kämpfen noch heute um eine Anerkennung als Opfer des Dopings in der DDR. 2000 fand ein öffentlicher Prozess gegen einen Sportchef und einen Sportarzt wegen Beihilfe zur Körperverletzung von Minderjährigen in 142 Fällen statt. Der Sportchef bekam 22 Monate, der Sportarzt 18 Monate Haft auf Bewährung. Die damaligen Leistungssportler erhielten Schmerzensgeld. Auch in anderen Prozessen wurden Betroffene finanziell entschädigt. Dennoch kann das Geld die körperlichen und psychischen Belastungen und die teilweise lebenslange Arbeitsunfähigkeit der Menschen nicht entschädigen.

Quelle: http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/doping_gefaehrliche_mittel/pwiedopinginderddr100.html

Fotos

Leichtathletik: “Dennis Heinz” / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd)
http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de

Turnen: “Dorothee Zeidler” / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)
http://creativecommons.org/licenses/by-nc/3.0/deed.de

Berliner Mauer: “Jan-Henrik Wiebe” / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by)
http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de

Autor: Isabell Scholz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert