Neuer Schulnetzplan

Neuer Schulnetzplan

Ein neuer Entwurf im Bildungsministerium schlägt Änderungen im Schulgesetz vor. Laut dieser Änderung sollen Schulen erst ab einer Mindestzahl Schüler unterrichten. Könnte dies auch unsere Schule betreffen?

Scheinbar müssen, zumindest nach dem oben genannten Entwurf, mehrere Schulen im Unstrut-Hainich-Kreis schließen. Die Klassen- und Schulgrößen dürfen erst ab einer gewissen Anzahl von Bildungssuchenden geöffnet werden. Die Zahlen verhalten sich folgendermaßen:

Eine Grundschule benötigt mindestens 80 Kinder, Regelschulen 220 und Gymnasien 576 Schüler. Bei Gemeinschaftsschulen beläuft sich die Zahl auf 320 Bildungssuchende.

Demnach müssen die Grundschulen in Menteroda, Lengenfeld/Stein, Heyerode, Körner und Diedorf geschlossen werden. Des Weiteren müssten 5 Realschulen und 3 Gymnasien im Kreis schließen.

Unsere Grundschule ist mit der Nikolaischule zusammen die größte im Landkreis mit 250 Schülern. Dennoch ist unsere Realschule mit 221 Schülern und das Gymnasium mit 280 Schülern die kleinste Schule in ihrer jeweiligen Rubrik.

Bis jetzt sind die Entwürfe noch nicht beschlossen. Sollte dies aber eintreffen, muss dann unsere Schule schließen?


Schulen in freier Trägerschaft

Das Recht zur Errichtung von Privatschulen ist durch Artikel 7 Absatz 4 des Grundgesetzes zugesichert. Diese Gewährleistung verpflichtet den Staat zur Unterstützung der Schulen, um diese Bildungseinrichtungen nicht ins Leere laufen zu lassen. Das Bundesland entscheidet über die Genehmigungs-, Anerkennungs- und Betriebsbedinungen. Daher, dass das Land immer direkter oder indirekter Betreiber der öffentlichen Schulen ist, beaufsichtigt man somit die private Konkurrenz.

Schulen in freier Trägerschaft werden in den ersten Jahren (meist 3-4 Jahre) nicht finanziell gefördert. Nur wenige Länder zahlen diese Unterstützung im Nachhinein nach. Die finanzielle Förderung für Lehrkräfte beläuft sich circa auf 70%-90% von dem Gehalt, welches Lehrer an öffentlichen Schulen erhalten. Für die Differenz muss jede Einrichtung selbst aufkommen, zum Beispiel durch Schulgeld.

Da unsere Schule nur wenige Prozent staatliche finanzielle Zuschüsse bekommt und wir eine Schule in freier Trägerschaft sind, werden wir nicht vom “Schließungs-Boom” betroffen sein.
Quellen: Thüringer Allgemeine, Wikipedia

Autorin: Isabell Scholz

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